Kurzferien, am Donnerstag reisten wir mit unserem Bus nach Agno bei Lugano um noch einige schöne Herbsttage zu geniessen. Lugano ist nach Zürich und Genf der drittgrösste Finanzplatz der Schweiz. Das sieht man, viele Banken und Juweiliergeschäfte finden sich neben pastellfarbenen klassizistischen Palazzi.
Am Freitag wandern wir von Lugano über den Monte San Salvatore nach Morcote, dem malerischen ehemaligen Fischerdorf. Draussen vor der Bar sitzend kommen da beim Zvieri herrlich entspannende Feriengefühle auf.
Am Abend besuchen wir den Hockeymatch Lugano - Biel, der leider mit einer Bieler Niederlage leidet, sehr zur Freude der lauten Luganesi in der Curva Nord.
Der Markt in Ponte Tresa ist am Samstag unser Ziel. Endlose Marktstände mit Bekleidungsstücken aller Art, Küchengeräten und Esswaren bieten ihre Ware feil. Besonders die Auswahl an Käsesorten, auch zum Degustieren, haben es mir angetan.
Dem Nebel entfliehen und mit Klettern verbinden ist unser Sonntagsmenü. Ein eindrücklicher Grat mit Namen Reussiflue führt bis zum Matthorn beim Pilatus. Herzstück ist der sehr ausgestzte Abschnitt "Brotmessergrat" an einer scharfen Kante.
Gestern Abend noch vor einem feinen Raclette im Bus habe ich die Wanderung geplant. Von Bellwald über die Hängebrücke zu Märjelensee und via Fiescheralp zurück. Kurz vor dem Abstieg zur Hängebrücke ist der Weg gesperrt, seit 3 Tagen! Wieder mal eine Planänderung, wir wandern halt via Wysswasser-Suone zurück nach Fiesch. Was auffällt: auf jedem Wanderweg sind die Öffnungsmonate der Hängebrücke signalisiert, nur auf dem von mir gewählten nicht. War trotzdem eine schöne Wanderung.
Nicht zum ersten mal wird Plan A zu B zu C.
Plan A: Weekend in Lindau, aber wir wollen zum Nebel raus.
Plan B: Engelberg, der Camping hat sicher noch Plätze frei, also nichts wie hin. Denkste, ausgebucht! In der näheren Umgebung sagt uns nichts zu oder ist ausgebucht.
In der Not rufe ich den Caming in Fiesch an. Super, hat noch freie Plätze, also nichts wie hin. Via Furkapass gibt das eine schöne Anfahrt.
Am Samstag wandern wir wieder mal über den Bettmergrat, das haben wir vor 10 Jahren schon mal gemacht, ist aber wieder toll mit einer grandiosen Aussicht und erstaunlich wenig Leuten
unterwegs.
Fasziniert beobachten wir ein Wiesel im Winterkleid, das zwischen und unter den Chempen umher huscht.
Der Start glückt schon mal nicht, ein technischer Zug-Defekt bringt uns um unsere Zeitreserve und wir starten erst um 10:30 zur Wanderung, Was danach kommt, ist dann aber mehr als eine Entschädigung für die Verspätung. Ab einer Höhe von ca. 1900m haben sich die Lärchen verfärbt. Über Mässerchäller und Manibode steigen wir hoch zum Geisspfadsee, unserem Ziel. Dieser erinnert ein wenig an einen norwegischen Fjord. Wir wandern noch ein bisschen höher zum Geisspfadpass und stehen dort mit einem Bein in Italien, oberhalb der Alp Devero.
Auf dem Rückweg wählen wir den Pfad vorbei am Mässersee. Die Szenerie ist einfach genial, herbstliche Farben, Spiegelungen, und das alles wie schon auf der ganzen Wanderung fast für uns allein.
Mit müden Beinen erreichen wir 10 Minuten vor Abfahrt das letzte Poschi. In Fiesch gönnen wir uns ein feines Znacht im Des Alpes, auch eine Empfehlung.