Ankunft in Big Size, alles ist halt eine Nummer grösser als zu Hause. Wir übernachten zu dritt in einem
Doppelzimmer, die zwei King Size Betten bieten mehr als genügend Platz. Kurios, das Bier wird in Einmachgläsern serviert, und in einem Pub ist ein Raum mit Damenunterwäsche
tapeziert.
Der Truck Camper ist gut motorisiert, aber etwas schluckfreudig, wie sich noch herausstellen wird.
Nach einer Übernachtung "nahe" Denali fahren wir halb vollem Tank los. Die Tankanzeige geht rapide nach
unten, und nichts als weite Wälder.... Meine Fingernägel werden kürzer und kürzer, die Tankwarnanzeige blinkt... Und endlich, mit dem letzten Tropen erreichen wir eine Tankstelle,
uffff
Wir haben auch weiterhin Glück und können ein Denali Tour sowie eine Nacht im Campground
buchen.
Die Tour startet schon zu Beginn mit einer Bekanntschaft mit einer Moose Familie. Durch herrliche
Landschaften führt der Weg weit in den Park hinein. Dazu sehen wir einen Grizzlybären (von Carola entdeckt), Karibuherden, Dallschafe, Erdhörnchen und natürlich die allgegenwärtigen frechen
Squirrel.
Der Highway führt über ca. 130 Meilen vorwiegen Gravelroad vielfach über der Baumgrenze durch beeindruckende
endlos weite Landschaften. Leider zeigt sich das Wetter nicht von seiner besten Seite. Mir tun die doch einige Velofahrer unterwegs leid.
Unsere Lust auf Kaffee versuchen wir bei einer einsamen Beiz zu stillen. Damit der Wirt erscheint soll man
hupen. Der lauwarme Kaffee ist dann alles andere als geniessbar.
Das Wetter ist deutlich besser, endlich scheint wieder die Sonne.
Der Weg führt nach Delta Junction zunächst nach Tok und von dort durch viele Kilometer
Waldbrandgebiet.
Auch hier endet der Hartbelag und wird durch Gravel ersetzt. In Chicken, einem einsamen früheren Goldfundort
und heutigen Touristenort machen wir Pause.
Kurze Zeit später passieren wir erstmals die Kanadische Grenze und geniessen die Fahrt über den Top of the
World Highway nach Dawson City.
Dawson steht auf Permafrost und besteht aus herrlichen Holzhäusern mit falscher Fassade. Die wenigen Strassen sind grösstenteils ungeteert, bei Regen ein Morast, bei Trockenheit staubig. Die Trottoirs sind natürlich aus Holz.
In der alten Goldgräberstadt benehmen wir uns standesgemäss:Goldwaschen, Bier saufen, am Abend einen Besuch
in der Spielhalle mit CanCan Vorstellung. Gleichzeitig findet ein Töfftreff und das Solstice (Mittsommernachtsfest) statt.
Auf einer Wanderung auf den Midnight Dome stossen wir auf eine Downhill Strecke, die vielleicht nördlichste.
Mangels Bike geniessen wir sie mit Wehmut zu Fuss.
Auf wiederum endlose Strassen fahren wir Richtung Whitehorse. Auf dem Campground besucht uns ein frecher Fuchs und versucht sich an unserem Abfallsack zu versorgen. Ein gemütlicher Abend am Grill sorgt für gute Stimmung
Am Dienstag haben
wir einen verschifften Tag mit Einkaufen verbracht und unsere Alkoholvorräte aufgefrischt. Diese werden an den folgenden Abenden zusammen mit den benachbarten Schweizern gründlich
dezimiert.
Am Mittwoch
unternehmen wir eine Ganztageswanderung durch das schöne Gebiet und begegnen einem Stachelschwein oder was ähnlichem. Auch Adler beobachten wir in ihrem Luftkampf.
Die zwei Ladies
sind mit dem Zug von Whitehorse nach Skagway, ich war also alleine unterwegs über den White Pass, durch eine wiederum grandiose Landschaft, meist war weit und breit niemand zu sehen, was ich zu
einigen Fotostops nutzen konnte.
In Skagway dann
der Schock, 3 Kreuzfahrtschiffe vor Anker und alle auf Landgang!! Der Ort selber ist voll touristisch, aber sympathisch hergerichtet, alles dreht sich um den Goldrausch.
Habe leider den
mingsten Campground mit dem traurigsten Preis - Leistungsverhältnis der ganzen Reise ausgesucht.
Am nächsten Morgen
besuchen wir den alten Goldgräberfriedhof.
Nach der schönen
Überfahrt mit der Fähre von Skagway nach Haines finden wir einen herrlichen Campingplatz im Wald in der Nähe vom Meer, nur die vielen Mücken sind lästig.
Unterwegs
beobachten wir viele Weisskopfadler.
Der bis jetzt
schönste Campground liegt am Lake Kuanee.
Die Fahrt hierher
war landschaftlich wiederum einmalig, riesige Täler umrahmt von gewaltigen Schneebergen. Der Höhepunkt waren aber die beiden Schwarzbären, die direkt am Strassenrand Söiblumen
frassen.
Ich versuche zu
baden, aber das Wasser ist definitiv zu kalt, brrrr.
Zum wiederholten
Mal grillieren wir herrliches Rindfleisch.
Wiederum bei Regen starten wir Richtung Alaska Grenze. Bald sind wir im Permafrost Gebiet, welches sich durch katastrophale Strassenverhältnisse auszeichnet. Hier begegnen wir einem waschechten Grizzlybären.
60 Meilen grobe unbefestigte Sack - Strasse führt nach Mc Carthy. Im Dauerregen macht die Fahrt nicht wirklich Spass. Mit 70 km/h spürt man die Querrillen und kleineren Löcher am wenigsten, aber urplötzlich kommt ein Riesenloch, welches unser Wagen mit lauten Reklamationen hinnehmen muss. Erleichtert erreichen wir schliesslich einen schönen Platz am Fluss und finden sogar ein Pub mit guten Burgern und Bier. Am nächsten Morgen besichtigen wir die aufgegebene Kupfermiene Kennecott und machen einen Spaziergang zum imposanten Kennicott Glacier. Gleichentags fahren wir weiter nach Valdez. Die nötige Rückfahrt über die Rüttelpiste ist nun ohne Regen weitaus weniger schlimm, und eine schöne Landschaft entschädigt.
Wir haben Glück und finden noch einen
Platz für die Überfahrt nach Whittier, allerdings bleiben uns noch 2 Übernachtungen in Valdez. Wir fahren wieder einige Meilen raus und finden ein schönen Camping mit Feuermöglichkeit. Nachdem
das Fleisch gewürzt ist und das Feuer schön brennt erscheint unser Nachbar mit seinem frischen Fang und schenkt uns 3 herrliche Lachsfilets, welche gleich auf dem Grill landen,
welch köstliches Nachtessen.
Den folgenden Tag verbringen wir
vorwiegend im Hafen und beobachten Möwen und einen Seeotter bei super Wetter.
Am Abend fahren wir an die andere
Seite der Bucht in der Hoffnung auf Bären, dort sollen am Vortag welche beim Fischen gesichtet worden sein. Wir sehen keinen, dafür jede Menge Weisskopfadler.
Mit der Fähre gehts in 5 Stunden
Fahrzeit nach Whittier durch den Prinz William Sound, bei herrlichem Wetter. So können wir Landschaft bestens geniessen.
Am Ufer sehen wir Seelöwen, eine
Walherde bläst unaufhörlich Wasserfontänen in die Höhe und einzelne Tiere schlagen Purzelbäume.
Eindrucksvoll wie die Gletscher teils
bis ins Meer fliessen.
Zum Glück haben wir den Feldstecher
dabei um all das besser beobachten zu können.
In Anchorage wollen die den
Amerikanischen Nationalfeiertag erleben. Wir sind überrascht, der 1. August in der Schweiz wird doch wesentlich ausgiebiger gefeiert. Nachts sind die Strassen quasi leer. Einzig die Kleider der
Amis deuten auf den 4th of July hin.
Der Morgen bot noch etwas Aufregung
als ein Schwarzbär den Campground besucht und sich an Nachbars Camper etwas zu Fressen sucht.
Der Bär bleibt nicht der einzige
Besucher, eine Moosedame kommt auch noch vorbei.
Das sind allerdings die Aktivposten
auf dem Campground, die sanitären Anlagen sind in einem ganz lausigen und ungepflegten Zustand.
2700 Meilen haben wir zurückgelegt,
viel Sprit verbraucht mit unserem Säufer, aber war cool. Wir haben uns auch einige Liter Bier und Wein zu Leibe geführt.
Die Landschaft ist sehr weitläufig und
eindrucksvoll. Auch Tiere haben wir einige gesehen.
Das Wetter war nicht immer toll und
warm, trotzdem haben wir eine gesunde Farbe angenommen.
Um viele Erinnerungen und 2200 Fotos
reicher kommen wir nach Hause, das waren tolle Ferien.